PKV: Coronabedingte Zusatzausgaben 2021

Juni 2022
Familie unterm Schirm, der Coronaviren abhält

Die Private Krankenversicherung hat auch im vergangenen Jahr einen großen finanziellen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie geleistet.

Seit dem Frühjahr 2020 sind wir in Deutschland gezwungen, in der Gesundheitsversorgung auf das Coronavirus SARS-CoV-2 zu reagieren. Der Kampf gegen die Pandemie erfordert nicht nur einen außerordentlichen Einsatz aller im Gesundheitswesen Tätigen. Er kostet auch viel Geld, das vom Bund, den gesetzlichen Krankenkassen und ebenso Ihrer privaten Krankenversicherung kommt.

Der PKV-Verband schätzt, dass die privaten Krankenversicherungsunternehmen 2021 etwa anderthalb Milliarden Euro zusätzlich aufgebracht haben, um Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu finanzieren. Diesen besonderen Einsatz der PKV von Beginn an wusste auch Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf der Jahrestagung des PKV-Verbandes Anfang Juni 2022 zu schätzen.

"Sie haben tatsächlich in der Bewältigung der Corona-Pandemie eine ganz zentrale Rolle gespielt. (...) Das sind alles Leistungen gewesen, die sind in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen worden. Aber ich habe es sehr wohl wahrgenommen."
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach
auf der Jahrestagung der Privaten Krankenversicherung 2022

Wir geben Ihnen an dieser Stelle einen Einblick, welche Kosten die PKV 2021 in verschiedenen Versorgungsbereichen getragen hat. Hinzu kam vielfach inhaltliche oder organisatorische Unterstützung, vor allem in der Pflege.

Corona-Mehrausgaben der PKV 2021 nach Versorgungsbereichen

Das meiste Geld der PKV für Corona-Maßnahmen erhielt im vergangenen Jahr der Krankenhaussektor: für Schutzausrüstungen, Corona-Tests, sonst nicht zugelassene akutstationäre Behandlungen in Reha-Kliniken und anderes. Insgesamt hat die Private Krankenversicherung hier rund 486 Mio. Euro gezahlt.

Bei der Arztbehandlung und Psychotherapie lagen die Sonderausgaben der PKV insbesondere durch die finanzielle Unterstützung der umfangreichen Hygienemaßnahmen bei rund 420 Mio. Euro. Aber auch der verstärkte Einsatz der Telemedizin hatte einen Anteil an den Mehrkosten.

Die Hygienepauschalen bei der zahnärztlichen Behandlung summierten sich auf fast 113 Mio. Euro; bei Heilmittelerbringern (z. B. Physiotherapeutinnen und Ergotherapeuten), Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern sowie Hebammen und Geburtshelfern lagen sie bei etwa 50 Mio. Euro.

Die Private Pflegepflichtversicherung ist an den coronabedingten Sonderregelungen des Gesetzgebers für die Pflege beteiligt. Für den Rettungsschirm für die Pflegeeinrichtungen und die verordneten Corona-Tests in Pflegeheimen hat sie 2021 insgesamt über 340 Mio. Euro aufgewendet.